Sonntag, 14. November 2010

Running Scared

Joey ein Kleinkrimineller muss eine Waffe verschwinden lassen. Mit dieser Waffe wurden 2 Cops bei einem missglückten Deal getötet. Doch mit der Waffe wird auch sein Nachbar angeschossen. Es war dessen Sohn aus Hass und Rache. Für Joey beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Er muss die Waffe und das Kind finden, bevor die Polizei oder die Gangster ihm auf die Spur kommen.

Whow, da scheint dem Regisseur von "Mindhunters" Wayne Kramer ein Glückstreffer gelandet zu sein. Running Scared ist so düster, so brutal und hat so viele optische Spielereien drin, dass es einfach unglaublich ist, dass er funktioniert.
Das Düstere kommt durch die Nacht, aber auch das, was uns gezeigt wird, ist wirklich beinhart. Von Kindesmisshandlungen durch die Eltern bis Kinderschändern ist alles dabei. Doch scheint es, dass jeder die gerechte Strafe bekommt. Brutal ist der Film und er geht nicht zimperlich um - mit niemanden. Doch die Personen verändern sich dadurch. Sie bleiben nie gleich. Joey durchlebt in der Nacht eine starke Wandlung vom anfänglich unbesiegbaren Vater und Gangster, zum verletzlichen Mann, der sich Sorgen um andere macht und ihnen hilft.
Das Optische: Der Film hat eine Menge zu bieten. Egal ob am Anfang im total verändertem Look etwas gezeigt wird, was wir nicht mitbekommen haben. In sepiaähnlichen Tönen wird an eine Stelle zurückgespult, nur damit wir sehen, wie einer der Gangster noch eine Waffe aus seinem Beinhalfter holt oder wie Joey im Nachbarhaus den Schusswechsel verfolgt. Die Kamera ersetzt die Kugel und fliegt für uns durch den Raum. Das sieht echt beindruckend aus, da auf CGI-Kugeln und Matrix-ähnliche Effekte verzichtet wurden ist. Im Finale gibt es sogar Geräusche eines Projektors. In dieser Szene reißt dann auch der Film. Es gibt einfach so viele optische Spielereien in dem Film, dass man sie gar nicht aufzählen und erklären kann. Man muss sie einfach gesehen haben.
Running Scared ist echt anders und er zeigt uns wozu ein Film fähig ist.
Mainstreamtauglich ist er auf keinen Fall, darum fand er bei uns in den Kinos auch kaum Beachtung. Trotzdem sollte man sich, wenn man düstere Action-Thriller-Krimis mag und Wert auf das Visuelle eines Filmes legt, Running Scared anschauen.

Der Film ist ungeschnitten und hat eine FSK 16-Freigabe. Dies ist merkwürdig und nicht zu verstehen, da der Film eigentlich brutaler und härter ist, als so mancher 18er Film - der indiziert ist. Vieleicht liegt es am Schluss des Films, der wirklich der einzige Minuspunkt ist. Ich hätte mir ein besseres Ende gewünscht.
Running Scared vielleicht einer der besten Filme 2006. Ich will nicht sagen Geheimtipp, das klingt immer so blöd. Nein Running Scared sollte man einfach gesehen haben. Der Film rockt.

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