Sonntag, 14. November 2010

Eden Lake

Einer der provokativsten und schrecklichsten Thriller des Jahres soll er sein und der beste britische Horrorfilm der letzten Jahre: "nasty, scary and tight as a drum". So urteilt die englische Presse über diesen Film.
Jenny und ihr Mann Steve freuen sich, abseits der Stadt an einem See einen erholsamen Campingausflug zu verbringen. An einem skurrilen Gasthof mit Hotel vorbei, und sie sind endlich angekommen. Die Ruhe, die sie hier zu finden hofften, dauert nicht allzu lange. Ein paar Jugendliche tauchen auf, die nicht sehr freundlich aussehen.

"Eden Lake" versucht, viel zu sein, und scheitert daran. Fangen wir mit dem Versuch der Sozialkritik an: Wir leben in einer Zeit, in der Gewalt von Jugendlichen immer mehr thematisiert wird, Handyvideos von Überfällen und Schlägerreien gedreht werden. Doch es reicht nicht einfach nur, ein junges Mädel mit einem Handy zu zeigen, was das Geschehen filmt. Auch die Familienverhältnisse sind pures Klischee. Das Mitleid mit den Tätern bleibt aus.
Der Film ist nichts anderes als ein Terrorfilm. Der einzige Unterschied zu anderen Filmen dieser Art ist die Darstellung der Täter: Hier sind es anstelle von Erwachsenen Jugendliche, die als böse Hinterwäldler eine junge Frau durch den Wald jagen. Alles andere ist dargestellt wie aus dem Lehrbuch für Terrorfilme:
Paar fährt in einen abgelegenen Wald. Mann und Frau werden gefangen genommen, die Frau kann fliehen und versucht zu entkommen. Sie kommt wieder zurück, flieht wieder und kämpft um ihr Überleben.
Es kann immer jemanden geben, der noch über die Handlung schockiert sein wird, doch auch das Ende ist im Grunde vorhersehbar.
In punkto Gewalt hält sich der Film zurück, kein gewohntes Schlachtfest. Heftige Gewaltszenen werden meist nicht gezeigt; sie bleiben dem Zuschauer überlassen, der sich in Gedanken ausmalen kann, was nun wohl passiert. Natürlich ist das, was dennoch gesehen werden kann, kein Zuckerschlecken, doch die Provokation bleibt aus.

"Eden Lake" ist durch die Stimmung und durch die Spannung ein durchaus gelungener Terror-Film, der sich etwas von der breiten Masse dieses Genres abheben kann. Das was immer geredet und publiziert wird, hält der Film jedoch nicht. Letztendlich bleibt es dem Zuschauer überlassen, ob er der Bewertung von Presse und Co. zustimmen möchte.

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