Sonntag, 14. November 2010

Man on Fire

In Deutschland heißt der Film "Mann unter Feuer". Ich frag mich immer noch, warum bei uns manche Filmtitel übersetzt werden. Klingen diese doch im Original viel besser.

Tony Scott's vorletzter Film Man on Fire erzählt die Geschichte eines Bodyguards wider Willen, der ein kleines Mädchen in Mexico City beschützen soll, denn dort gibt es eine Menge Fälle von Kindesentführungen.
Creasy tut sich schwer mit diesem Job. Er trinkt und versucht sich sogar umzubringen, doch die Kugel will nicht, denn "Die Kugel sagt immer die Wahrheit." Doch langsam freundet er sich mit Pita an. Er hilft ihr beim Schwimmen, sie gewinnt sogar einen Wettkampf. So vergehen die ersten 40 Minuten. Wir lernen die Personen näher kennen.

Doch dann passiert es. Pita wird entführt. Creasy wird schwer verletzt, kann aber 4 der Kidnapper töten. Zwei davon waren korrupte Cops. Alles was nur schief gehen kann, geht bei der Lösegeldübergabe schief. Pita wird für Tod gehalten und Creasy kennt nur noch eins - Rache.
Tony Scott hat hier einen harten, eiskalten Rachefilm geschaffen. Niemand bleibt verschont, der mit der Entführung zu tun hat, doch er setzt sehr viel auf die Optik des Films. Sind die ersten 40 Minuten noch ruhig geschnitten. So ändert sich dies schon bei der Entführung hektische Schnitte und Bildveränderungen. So sieht man z. B. Szenen doppelt oder aus anderen Perspektiven.
Auch die Farbgebung verändert sich. Doch das ist noch nicht alles. So gibt es Superslowmotion oder alles läuft extrem schnell ab. Es werden auch Untertitel eingeblendet, da viel in Spanisch gesprochen wird. Diese ändern ihre Größe, wenn zum Beispiel jemand etwas schreibt, sind die Untertitel größer als beim gesprochenem Wort. Doch auch beim Sound gibt es einiges. So werden Sätze die gesprochen wurden - wiederholt oder bei einer anderen Szene wieder unterlegt.
Die zweite Hälfte des Films wirkt wie ein moderner Videoclip.
Der Film geht nicht gerade zimperlich mit der Gewalt um, bei den "Opfern", die von Creasy gefoltert werden, damit er neue Informationen bekommt. Wir sind dabei immer der stille Beobachter. Wir stehen vorm Auto und ändern immer wieder unsere Einsicht in das Auto, um zusehen was passiert. Schauen weg, wenn der Finger abgeschnitten wird, sehen nur das Blut an die Windschutzscheibe spritzen. Sehen aber wie die Wunde des abgeschnitten Fingers mit dem Zigarettenanzünder verschlossen wird.

Creasys Rache ist nicht schön, aber es wird keine Wertung über die Rache gegeben. Ob es nun Gut oder Böse ist. Richtig oder Falsch. Er hilft eine Reporterin und der Polizei dabei ein paar hohe Tiere in der Unterwelt, die für eine Menge Entführungen verantwortlich waren unschädlich zu machen, dabei wird er aber nie als Held gefeiert. Er ist der Racheengel im Hintergrund. Das Ende ist ein Semihappyend. Es geht aber nicht für alle glücklich aus. Was geblieben ist, waren knapp 140 Minuten Spannung.
Achja der Film ist ein Remake von den 1987 Film Man on Fire aus Italien.
Ein Film der das Thema Rache auf eine neue Art und Weise wiedergibt.

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